Vorsorge für Trauernde: Einfühlsame Hilfe in schweren Zeiten
Warum Vorsorge für Trauernde so wichtig ist.
Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist das eine der schwersten Erfahrungen, die wir durchmachen können. Jedes Jahr verlieren Millionen Menschen jemanden, der ihnen nahestand. Das ruft nicht nur tiefe Trauer hervor, sondern stellt auch unseren Alltag auf den Kopf und verursacht oft langanhaltenden Stress.
Dieser Trauerstress kann gesundheitliche Folgen haben. Er beeinflusst unser Herz, erhöht den Blutdruck und kann unser Immunsystem schwächen, wodurch wir anfälliger für Krankheiten werden. Wissenschaftliche Studien zeigen immer wieder, dass Menschen, die einen Verlust erleiden, ein höheres Risiko für gesundheitliche Probleme und sogar für eine erhöhte Sterblichkeit haben. Es ist ein ernstes Thema, das sofortige Aufmerksamkeit und Hilfe erfordert.
Trauer ist ein persönlicher Weg
Früher dachte man, dass Trauer in bestimmten Phasen abläuft, die alle Menschen gleichermaßen durchlaufen. Diese Annahme hat sich als falsch herausgestellt. Trauer ist individuell und verläuft in Wellen, ähnlich wie Gezeiten. Es gibt Momente des intensiven Schmerzes und Zeiten, in denen wir beginnen, unser Leben neu zu organisieren.
Experten und Expertinnen haben vier wichtige Aufgaben identifiziert, die uns durch den Trauerprozess helfen:
• Den Verlust als Realität akzeptieren.
• Den Trauerschmerz zulassen und fühlen.
• Sich an ein Leben ohne den Verstorbenen anpassen.
• Die Beziehung zum Verstorbenen neu definieren.
Trauer als Gesundheitsrisiko
Unsere Emotionen prägen, wie wir die Welt wahrnehmen und bewältigen. Trauer ist eine fundamentale Emotion, die weltweit gleich empfunden wird und zeigt, wie ernst unser Verlust ist. Sie kann sich auf vielerlei Weise äußern: körperlich, emotional, kognitiv und in unserem Verhalten.
Auf körperlicher Ebene kann Trauer uns müde und erschöpft machen, zu Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit oder sogar Herz-Kreislauf-Problemen führen. Emotional erleben wir Traurigkeit, Fassungslosigkeit, Einsamkeit und manchmal intensive Ängste oder Schuldgefühle. Auch unser Verhalten ändert sich oft: Viele ziehen sich zurück, fühlen sich apathisch oder greifen zu Suchtmitteln.
Die verschiedenen Verlaufsformen der Trauer
Millionen Menschen in Deutschland erleben jedes Jahr den Verlust eines geliebten Menschen. Während einige nach einiger Zeit wieder ins Leben zurückfinden, haben andere längere und schwerere Trauerphasen.
Etwa 15 % der Trauernden erleben eine chronische Trauerreaktion, die lange anhält und das tägliche Leben stark beeinträchtigt. Solche Menschen kämpfen auch nach einem oder zwei Jahren noch mit intensiven Erinnerungen und Gefühlsstürmen. Hier ist oft professionelle Hilfe notwendig.
Risiko- und Schutzfaktoren bei der Trauerbewältigung
Ob sich nach einem Verlust pathologische Symptome entwickeln, hängt davon ab, wie viele Risikofaktoren und persönliche Ressourcen eine Person hat. Risikofaktoren können zum Beispiel ein plötzlicher oder gewaltsamer Tod, eine besonders enge Bindung zum Verstorbenen oder zusätzliche Verluste sein. Auf der anderen Seite können soziale Unterstützung, ein starkes persönliches Netzwerk und der Zugang zu religiösen oder spirituellen Überzeugungen als schützende Faktoren wirken.
Spezifische Bedarfe Trauernder
Trauer braucht Raum und Zeit. Manchmal reichen unsere eigenen Ressourcen nicht aus, um den Verlust zu bewältigen. In solchen Fällen können vorbeugende Maßnahmen helfen, dass aus normaler Trauer keine chronische Trauer wird.
Unsere Unterstützung orientiert sich an den Bedürfnissen der Betroffenen. Wir bieten einfühlsame Begleitung und gezielte Vorsorgemaßnahmen, damit Trauernde den notwendigen Trost und die Unterstützung finden, um gestärkt aus ihrer Krise hervorzugehen.
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und lassen Sie uns gemeinsam diesen schweren Weg gehen. Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden liegen uns am Herzen. Wir sind für Sie da.
Unsere Therapieangebote
Erlernen einer Entspannungstechnik
- ie Entspannung wird in der geschlossenen Gruppe der Trauernden durchgeführt
Ausdauertraining
- Outdooraktivitäten (Nordic Walking) und Ergometertraining in der geschlossenen Gruppe der Trauernden
- die Teilnehmer/Teilnehmerinnen erhalten Informationen zur Wirkung des Trainings insbesondere auch im Zusammenhang mit langandauernden Stressbelastungen
Qi Gong
- Förderung der Selbstzuwendung und dem Erleben einer positiv besetzten Körperlichkeit, Achtsamkeit, Entspannung
- 30 Minuten, zweimal wöchentlich
Sauna
- Förderung der Durchblutung, Stärkung der Immunabwehr, Entspannung und Wohlbefinden
- Saunagänge in der Saunalandschaft der Klinik (zwei Saunaräume, Tauchbecken, Bereich für Fußbäder, Duschen, Ruheraum), Masseur, med. Bademeister
- einmal wöchentlich Angebote für Frauen, Männer und gemischte Sauna
- nach ärztlicher Verordnung und Einführung in das Saunieren
Kneipp Anwendungen
- Stärkung des Immunsystems, Aktivierung des Herz-Kreislauf-Systems, Durchblutungsförderung, Tonisierung der Venen.
- Wasseranwendung/Wassertreten im Becken
- Häufigkeit nach ärztlicher Verordnung
Wassergymnastik
- Medizinische Trainingstherapie (MTT) = Muskelkrafttraining an Geräten
- stärkt die Belastbarkeit und fördert die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems
Psychologische Einzelberatung
- individuelle psychologisch-psychotherapeutische Kurzzeittherapie oder im Rahmen einer psychologischen Beratung
- Aufnahmegespräch: 60 Minuten, weitere Gespräche nach Bedarf und Zielsetzung
- Gesprächseinheiten von 30, 45, und 60 Minuten können geplant werden
- die Entscheidung über Frequenz und Dauer der Gespräche wird im dem Patienten/der Patientin auf Basis fachlicher Überlegungen getroffen
- Empfehlungen für die nachstationäre Behandlung
Gesprächskreis für Trauernde
- drei Termine á 90 Minuten während des Aufenthalts im wöchentlichen Rhythmus
- als geschlossene Gruppe mit maximal 12 - 15 Teilnehmer/Teilnehmerinnen in einem eigens dafür vorgesehen Gruppenraum
Angebote der Klinikseelsorge
- Unterstützung der Trauernden bei der Bewältigung von Traueraufgaben durch Klinikseelsorger/-seelsorgerinnen
- freiwillige Teilnahme
- Angebote mehrmals pro Woche
Seminare für eine gesunde Lebensweise
Voraussetzungen für die „Vorsorge für Trauernde“
- Verlust durch den Tod einer nahestehenden (Bezugs)–Person
- der Trauerfall muss mindestens 6 Monate zurückliegen
Trennungsstress
- Die trauernde Person erlebt eine starke Sehnsucht nach der verstorbenen Person, wodurch physisches und emotionales Leiden versursacht wird.
Symptome
- sozialer Rückzug oder übermäßige Aktivitäten
- anhaltende Traurigkeit oder Gefühl von emotionaler Taubheit, Gefühllosigkeit
- Unsicherheit bezüglich der eigenen Rolle im Leben oder das Gefühl, das eigene Leben hat keinen Sinn mehr
- Schwierigkeiten den Verlust zu akzeptieren
- vermeiden von Erinnerungen, die mit dem Verlust in Zusammenhang stehen
- Unfähigkeit, anderen seit dem Verlust zu vertrauen
- Verbitterung und Wut im Zusammenhang mit dem Verlust
- Schwierigkeiten, das eigene Leben fortzuführen
- Gefühl von Unglauben und Schock durch den Verlust
- psycho-vegetative Symptome wie Schlafstörungen, Blutdruckschwankungen, häufige Infekte und andere unspezifische Veränderungen, die sich nach dem Verlusterleben eingestellt haben
Psychosoziale Beeinträchtigungen
- Klinisch relevante Einbußen des psychischen Funktionierens in sozialen Bereichen, im Beruf oder anderen wichtigen Lebensbereichen